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Sonntag

Soweit ist alles gut, nur etwas müde
lüge ich ihr ins Gesicht.
Und sie,
sie nimmt es so hin,
weil sie es nicht besser weiß.
Oder wissen will.
Dass ich am Montag fast gestorben wäre,
verschwunden von dieser Welt
für immer
das weiß sie nicht.
Wird sie niemals wissen,
denn wie mein Kopf seine Fäden spinnt
seine Kreise dreht
das wird nie jemand wissen.
Oder verstehen.
Verstehe ich es doch selbst nicht.

I want to be scared.
I want to be hurt.
I want to feel.
I want to remember. 


Ich weiß, wie es sich angefühlt hat, als ich mich das letzte Mal begonnen habe, zu verabschieden. Von allem.
Und das hier,
das hier fühlt sich genau so an.
Ich möchte nicht sterben,
das wollte ich noch nie. Nicht wirklich.
Aber ich kann all das nicht mehr ertragen,
nicht im theatralischen, dramatischen Sinne.
Es geht hier nicht um den sterbenden Schwan, es geht nicht um Aufmerksamkeit.
Denn dann würde ich drüber sprechen.  
außerhalb von diesem Post hier
Aber ich kann nicht mehr atmen,
ich kann nichts mehr sehen von dieser Welt hier,
ich kann nicht schlafen, morgens wünsche ich mir,
dass mir irgendetwas passiert, das es enden lässt.
Ohne, dass ich es selbst tun muss, denn dann
müsste ich mich nicht erklären, würde meiner Familie die Frage ersparen,
ob sie etwas hätten tun können, ob es eine Rettung gegeben hätte.
Ein Unfall.
Oder aber,
dass es meinem Herzen ähnlich geht wie mir und
es auch einfach keine Kraft mehr hat.
Irgendwann.
Möchte ich frei sein.

Ich versuche mich Tag für Tag an meinen Gefühlen und Gedanken vorbeizudrängen, um nicht von ihnen berührt zu werden, um nicht mit ihnen in Kontakt zu geraten, um zu versuchen zu vergessen, dass es sie gibt. Und doch holen sie mich jeden Tag ein, zwingen mich jeden Tag in die Knie. Und meine Beine sind längst scheinbar zu schwach, um immer wieder aufs Neue aufzustehen. Ich bin so müde.