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Montag

Therapiegespräch

"Sie fühlen selbst Ihr Mitgefühl für sich selbst nicht.
Sie können das Bild einer Emotion nicht erschaffen und können es selbst nicht wahrnehmen.
Wenn Sie schreiben, ist das anders...."

- Ja, ich weiß. 

Dienstag

Ich darf nicht sein
gehöre nicht hier hin
habe kein Recht
zu leben
lachen
atmen
denken
dass es irgendwann anders sein würde.

Samstag

Everyone's pain is different.
I don't like when people compare.
I don't like when people marginalize their feelings because they think they're not allowed to have them.
Someone will always have a tougher go than you.
Does that mean you're not allowed to feel hurt?
To be sad?

And then I start to realize that this is exactly how I treat myself.
I myself am not allowed to feel pain. I am not allowed to be sad, to be hurt.
I have to function because there are so many people feeling worse or having it worse than me.
Everything I know, it doesn't apply to me.

Samstag

auf meinen armen stehen die geschichten die ich nicht erzählen kann

Wenn ich meine Arme von mir nehme, werde ich auseinander fallen. Ich darf nicht auseinanderfallen. Ich darf es einfach nicht.

Es ist merkwürdig zu sterben, ohne danach tot zu sein.
Man fühlt sich leer und verloren,
man weiß nicht so richtig, wohin man gehört. 
Alles ist auf einmal weit entfernt, wie in einem schlechten Traum;
nichts ist von Bedeutung, nichts ergibt einen vernünftigen Sinn.           


-Lilly Lindner

Freitag

I'm only useful when I'm being used.

Nach all der Zeit
beginnst du dich zu fragen
warum
es nicht anders kam
wie
du so geworden bist
welche
Ausfahrt du verpasst hast.
Um auf den richtigen Weg zu gelangen.
Doch alles
was bleibt
ist die Stille.
Die dich umgibt.
In deinem Kopf.
In deinem Herzen.

Wie sollte es schon sein.

"Won't let you sleep, won't let you."

Montag

POST VERITATEM

Aber vielleicht. Ganz vielleicht. Hat das alles irgendwann ein Ende.
Aber solange existiere ich vor mich hin. Ohne Ziel und ohne Richtung.
Und warum?
Weil alle um mich herum gerade so unerträglich glücklich und zufrieden sind.
Läuft doch alles gut.
Ja. Natürlich. Wie immer.
Mir geht's gut. Danke der Nachfrage.
Nein, ich habe nur ein bisschen wenig geschlafen. Ich bin müde.
Sehr müde.
Lange schon.
Und dass ich jeden Abend auf mich einprügele, damit ich es aushalte, in meinem Körper leben zu müssen. Das weiß niemand. Und niemand wird es je wissen.
Niemand. Außer mir. Und den restlichen Anwesenden.
Abends. In meinem Zimmer.
Aber niemand von ihnen würde je ein Wort darüber vAerlieren.
Wir verraten uns niemals gegenseitig, haben sie mal geschworen.
Stattdessen richten sie abends mein Bett.
Vor meinem Bett. Auf dem Laminat.
Und ich lege mich wie selbstverständlich hinein.
Erschöpft. Von dem Kampf.
Gegen Mich. In meinem Kopf. Und auf meiner Haut.
Den nur ich sehen und fühlen kann.
Unsichtbar für jeden anderen.
Ist es nicht seltsam? Wie ein so fälschlich einstudiertes Lächeln oder geübtes Gerede jede noch so löchrige Fassade aufrecht erhält? Nicht mal ich selbst kaufe mir das alles noch ab.
Und das soll schon etwas bedeuten.

Mittwoch

Eccedentesiast

Ich bin niemals allein.
System. 
Anteile.
So nennen sie es. 
Unsinn.
Ich bin es. Ich allein.
Und ich bin selbst daran Schuld. 
Daran, dass es so ist, wie es ist. 
Daran, dass es mir so geht, wie es mir geht. 
Es ist meine Schuld. 
Und ich habe es verdient.
Und nun warte ich.
Auf Tag X. 
Auf den Tag, an dem sie mich endlich gehen lassen.
Das Schaf. Und 13. 
Und die, die nicht erwähnt werden dürfen.
Auf Tag X, an dem sie genug von mir haben.
Dann wird alles gut.
Für alle anderen.
Und vielleicht.
Auch.
Für.
Mich.